Wir befinden uns auf der Zielgeraden nach Darwin, dem geplanten letzten Punkt unseres Australien-Abenteuers. Und wir stellen mal wieder fest, dass man die Gegend hier oben wirklich besser mit einem Allradfahrzeug bereist… Wir müssen leider viele Highlights (Litchfield Nationalpark, Kakadu Nationalpark) links liegen lassen, denn ohne Allradantrieb hätten wir hier keine Chance.
Naja, man kann halt nicht alles haben!
Aber wir nehmen uns vor in Darwin dafür nach geführten Touren Ausschau zu halten.
Der Verkauf
Als wir in Darwin ankommen stellen wir unsere Verkaufsanzeige mit tollen Bildern sofort online und hoffen auf das Beste.
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Schnell findet sich auch der erste Interessent… doch am Tag vor dem ersten Verkaufsgespräch müssen wir noch ganz dringend spontan einen Kühlungsschlauch ersetzen lassen. Der hat sich aufgeblasen wie ein Luftballon und droht, ähnlich wie an der Westküste, jederzeit zu platzen! So langsam haben wir dann auch genug von Reparaturen und Werkstätten… Gott sei dank haben wir es bis auf die Panne in Exmouth bis Darwin geschafft! So langsam mehren sich die kleinen aber teuren Reparaturen.
Unsere Verkaufsgespräche laufen zumindest ganz gut und bei den Besichtigungen sind alle Interessenten begeistert von Karlerly. Dabei werden wir wohl ein wenig zu gierig was die Verhandlungen um den Verkaufspreis angeht, denn nach einer Woche in Darwin stehen wir immer noch mit Auto da. Und da mit jedem Tag die Lebenshaltungskosten genauso ins Budget gehen wie eine Preissenkung, senken wir den Preis schrittweise… Wir müssen uns mit dem Gedanken abfinden, dass wir kostentechnisch eben keine „schwarze Null“ machen werden. Wäre zwar schön gewesen, da wir das aber einkalkuliert hatten können wir damit gut leben… Darwin ist zwar ein schöner Ort, aber versauern wollen wir hier auch nicht.

Hier kann man es schon aushalten… tolle Gegend hier.
Zwischen den Verkaufsgesprächen findet in Darwin zufällig der „Territory day“ statt. Eine Art Feiertag für den Bundesstaat Northern Territory und seiner Einwohner. Das Besondere daran: es wird Feuerwerk zum selber zündeln verkauft, so wie zu Silvester in Deutschland… und das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit, denn ganz wie in Deutschland zu Silvester sind am Ende ALLE betrunken und machen Unfug mit dem Feuerwerk… Nur nebenbei sollte man hier wohl erwähnen, dass das Land unglaublich trocken ist und überall vor Bränden gewarnt wird…aaaaaaber davon lassen sich die Territorianer ihren Spaß sicherlich nicht verderben.
Ganz Darwin und alle Touristen pilgern, wie soll es anders sein bei 30 Grad, zum Strand für das finale Feuerwerk! Fühlt sich ein bisschen so an wie ein Tag der Unabhängigkeitserklärung 😅.

Territory Day: Ein tolles, gigantisches Feuerwerk in Darwin.
Wie bereits berichtet, stehen die Australier total auf Feuerwerk. Dementsprechend werden tausende Dollar ausgegeben um sie ausschließlich farbenfroh und ohrenbetäubend in die Luft zu blasen. Wir sind mal wieder echt begeistert von dem Feuerwerk, das können die Australier wirklich gut.
Wir bleiben extra eine Nacht in einem Airbnb-Zimmer in der Stadt um uns dieses Spektakel nicht entgehen zu lassen. Da es mit dem Verkauf leider immer noch nichts geworden ist müssen wir jedoch danach wieder ein paar Nächte auf den Campingplatz zurück. Leider ein richtig doofes Gefühl! Wir sind mit dem Campen irgendwie durch, nach 4 Monaten (inklusive Neuseeland sogar 6 Monate)! Da muss man sich mal wieder in Erinnerung rufen, dass das unser Erstes mal Camping war 😅! Wir finden, das wir dafür echt lange durchgehalten haben.
Trotz Preissenkung will es einfach nichts werden mit dem Verkauf. Es gibt zwar viele Interessenten, aber fast alle sind auf der Suche nach was „billigem“. Tag für Tag zieht dahin ohne ein wirkliches Ergebnis… Wir fassen einmal zusammen, dass wir ein paar frustrierende Erlebnisse hintereinander haben… Bis wir endlich unterzeichnete Papiere in der Hand halten und zur Post bringen können, gehen noch 2 weitere Wochen ins Land. Einziger Trost: wir bekommen Karlerly am Ende für einen wirklich guten Preis verkauft.
Weiter, weiter immer weiter…
Die lange Wartezeit in Darwin lassen wir allerdings nicht unsgenutzt. Entweder wir schauen uns die Stadt in allen Einzelheiten an oder wir planen die weitere Route unserer Reise. So schauen wir uns potentielle Reiseziele an, belesen uns, verwerfen einige wieder, schauen nach den Visa- und Einreisebestimmungen und schmieden einen (fast) finalen Plan:
Von Darwin geht es ein paar Tage nach Singapur, von dort aus Visa-technischen Gründen nach Thailand. Von Thailand aus wollen wir dann über Kambodscha nach Vietnam. Von Vietnam soll uns unser Weg dann mit dem Flieger nach Honkong und nach ein paar Tagen weiter nach Peking führen. Dort steigen wir dann nach ausgiebigem Sightseeing in die Transsibirische Eisenbahn in Richtung Moskau. Natürlich mit diversen Zwischenstopps in der Mongolei und Russland selbst.
Der kleine Sprung nach Thailand ist deshalb notwendig, damit wir die Visa für China und Russland beantragen können. Diese können nämlich eigentlich nur im Heimatland selbst beantragt werden… Das ist für uns ja nicht möglich! Es kommt aber nicht für uns in Frage auf die transsibirische Eisenbahn zu verzichten. Die ist ja Frank’s großer Traum.
So entsteht ein abenteuerlicher Plan: Wenn wir in Thailand ankommen bereiten wir die Visaanträge vor und schicken sie zusammen mit unseren Reisepässen von Thailand nach Deutschland zu einer Visa-Agentur. Die beantragen dann das chinesische und russische Visum vor Ort und schicken sie uns zurück, während wir 4 Wochen lang Thailand entdecken… ohne Reisepässe. Soweit die Theorie. Was die Praxis bringt, werden wir ausführlich berichten.
Auf jeden Fall sind wir nun bestens über so ziemlich alle Visa- und Einreisebestimmungen der Länder die wir bereisen wollen informiert. Da kann man fast sagen: zum Glück hat sich der Verkauf noch ein wenig hingezogen. So konnten wir in Ruhe alles recherchieren.
Aber auch die Erkundung Darwins ist ein netter Zeitvertreib, wir machen schöne Spaziergänge durch die Stadt und zu den zahlreichen tollen Stränden.

😊
Einzige kleine Haken: es ist wirklich unglaublich heiß und man kann die tollen Strände leider nicht benutzen… baden und schwimmen ist wegen der akuten Krokodilgefahr verboten. Wir finden: was für eine Verschwendung!

Tolle aber vereinsamte Strände.
Und am Ende geht alles doch recht fix: Am Dienstag verkaufen wir Karlerly und finden für Donnerstag gleich gute Flüge nach Singapur. Jetzt wollen wir so schnell wie möglich durchstarten. 1,5 Tage in denen wir uns mit gemischten Gefühlen plagen… einerseits weil nun unser Australien-Abenteuer zu Ende ist und andererseits weil wir erleichtert sind nun neue Länder, Kulturen und Vegetationen erkunden zu können. Wahrscheinlich konnte man am Ende unschwer erkennen, dass wir leicht genervt waren von der Einöde 😃… dazu kommt, dass Australien trotz Karlerly ein recht großes Loch in unser Budget gerissen hat.

Letzter Abend in Australien: Abendessen am Pier, bei Sonnenuntergang.
Insgesamt war es das aber allemal wert und so ziehen wir ein ausgeglichenes Resümee für Australien. Wir hatten eine tolle Zeit, haben viel gesehen, erlebt, tolle Menschen kennengelernt und unheimlich viel gelernt (am meisten wahrscheinlich über uns selbst :-)). Allerdings muss man das Autofahren auch wirklich sehr sehr lieben um Australien zu erkunden, das steht mal fest. Und wenn man nicht unbedingt ein Menschenfreund ist, ist man hier auch ganz gut aufgehoben… der Westen und Norden sind dann sogar ziemlich perfekt. So geht für uns hier also nach 4,5 Monaten und 15.000km ein spannendes Abenteuer zu Ende. Vielleicht kommen wir nochmal wieder um die Ostküste zu erkunden.
In der nächsten Zeit stehen erst einmal ein paar asiatische Kulturschocks auf dem Programm.
Tanja 23. August 2017
Euer Bus sieht wirklich toll aus und wird euch durch eure Bilder in guter und aufregender Erinnerung bleiben.
Sehr abenteuerlich eure Visa Odyssee, aber das hat ja wohl geklappt. Das mit den Krokodilen ist allerdings ein „kleines“ :^) Manko. Schade sieht so einladend aus. Aber Asien gibt euch bestimmt die Chance dies ausgiebig nachzuholen.;-)
(ip) (L)