Nach einem entspannten 4 stündigen Flug mit Silkair, landen wir am späten Nachmittag in Singapur. Schon der Landeanflug mit Sicht auf die beeindruckende Skyline aus dicht gedrängten Wolkenkratzern, verspricht ein internationales Grossstadtflair. Auch die beeindruckende Größe dieser Stadt zeichnet sich schon aus der Luft ab. Wie das für uns wohl wird? Seit 2 Monaten waren wir jetzt in einer der einsamsten Gegenden der Welt unterwegs. Im kleinstädtischen Darwin hatten wir schon ein ums andere mal das Gefühl von zu vielen Menschen umgeben zu sein (gerade am Territory day)… wie soll das hier bloß werden?
Schnell rücken die Menschenmassen allerdings in den Hintergrund, denn kaum sind wir raus aus dem Flughafen, haben wir erstmal sehr mit uns zu tun. Genauer gesagt mit den Temperaturen! Dachten wir in Darwin schon es könnte kaum wärmer und feuchter werden… es geht…! Willkommen am Äquator. Nur das kurze Stück vom Flughafen zum Bahnhof und wir schwitzen wie nach einem Marathon… Doch nicht all zu lange, denn innerhalb von Sekunden befinden wir uns klimatisch in der Antarktis! In der Bahn herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt! Willkommen in Asien… diese asiatische Obession für tiefgekühlte Räume, Taxis und Verkehrsmittel ist wirklich schwer nachzuvollziehen.
Durchgefroren am Hostel angekommen, bemerken wir gleich welchen Glücksgriff wir hier gemacht haben. Das Hostel ist mitten im Zentrum, umgeben von vielen Restaurants und Bars und Fussläufig zu nahezu allen Highlights Singapurs.
Einzige kleine Wermutstropfen: das unfassbar kleine Zimmer mit Etagenbett (das erste Mal seit 6 Monaten schlafen wir getrennt ☹️) und die Toiletten-Dusch-Kombination auf dem Flur, bei der man aufpassen muss, beim duschen nicht in die Toilette zu treten.
Ein wenig gewöhnungsbedürftig für uns, obwohl wir einiges gewohnt sind durch unsere Campingerfahrung.
Abends lassen wir es ruhig ausklingen und gönnen uns, ganz landesuntypisch, Tzaziki beim Griechen 😅.
Am nächsten Tag geht es dann gleich auf ins Grossstadtgetümmel. Zu Fuß steuern wir erstmal die wichtigsten und sehenswertesten Highlights Singapurs an. Wir umrunden einmal die Marina Bay, vorbei an den gigantischen Wolkenkratzern der Stadt auf der einen Seite und dem neuen Wahrzeichen der Stadt, dem Marina Bay Sands Hotel mit seiner charakteristischen Architektur, auf der anderen Seite. Danach geht’s zu den Marina Gardens, sozusagen dem botanischen Garten Singapurs, bekannt durch seine Giant Trees. Wir sind echt überwältigt, Singapur ist eine wahnsinns Stadt. Riesig groß und dabei sehr geordnet, geregelt und sauber. Zusammen mit der asiatischen Mentalität und dem internationalen Flair, sind wir von den Menschen und der Stadt nach nur einem Tag schon wirklich beeindruckt.
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Als wir uns dann abends noch das tägliche Lasershow-spektakel über der Marina Bay anschauen, sind wir restlos begeistert… obwohl uns nach der langen Zeit in der australischen Einsamkeit wahrscheinlich auch auch ein buntes Tischfeuerwerk begeistert hätte 😂
Diesen Tag lassen wir dann aber wirklich mal ganz landestypisch, in einem Singapurer Strassenimbiss, ausklingen. Hier wählt man wie bei einem Buffet aus was man essen will und es wird in großen Portionen auf den Teller geschaufelt. Da alles sehr frisch ist, ist es auch extrem lecker…
Leider stellen wir dann nach der Rückkehr im Hostel fest, dass sich 3 Mückenstiche an Käthes Fuß ganz furchtbar entzündet haben. Der ganze Tag in Turnschuhen bei den hohen Temperaturen und einer Luftfeuchtigkeit nahe 100% waren zu viel. Auch am nächsten morgen ist keine Besserung in Sicht, eher im Gegenteil, es ist noch viel schlimmer geworden und tut auch ordentlich weh… also beschließen wir kurzerhand zum Arzt zu fahren.
3 Stunden und einen recht ratlosen Arzt später, der eine bakterielle Infektion diagnostiziert, wird Käthe eine üble Antibiotikakur und viel Ruhe verschrieben… Füße hochlegen ist nun wirklich nicht was man will, wenn man in Singapur ist.So bleibt Frank nichts anderes übrig als alleine die Stadt zu erkunden. Käthe bleibt mit YouTube im Hostel und macht es sich im Doppelstockbett sauertöpfisch bequem.
Währenddessen macht Frank sich auf um Little India und die Orchard Street zu erkunden. Da Singapur, historisch bedingt, ein Sammelsurium der Kulturen ist, gibt es 5 mehr oder weniger große Bezirke, die aus den in Singapur lebenden Nationalitäten hervorgegangen sind: Little India, China Town, Arab City, das City Center mit überwiegend westlichen Nationalitäten und dem Rest von Singapur wo die Singapurer wohnen. Weltweit bekannt ist auch die berühmte Orchard Street, die größte und längste Einkaufsstraße Asiens.
Los geht es in Little India, ich bin gespannt was mich dort erwartet. Diverse Chinatowns habe ich ja schon gesehen, aber einen eher indisch geprägten Stadtteil noch nicht. Indische Restaurants und Naanbrot waren das höchste der Gefühle bei meinen bisherigen Erfahrungen mit der indischen Kultur. Schnell stelle ich fest, dass es sich hier nicht wirklich vom Rest Singapurs unterscheidet. Einzig, sieht man hier mehr Menschen mit Turban und in indischen Trachten und auch in den Geschäften dominieren eher Waren indischen Ursprungs.
Das Straßenbild ist ansonsten genauso geordnet, geregelt und sauber wie im Rest der Stadt.
Wer hier das berühmte indische Drunter und Drüber erwartet oder indisch-orientalische Gerüche, wird eher nicht fündig. Um es schon einmal vorweg zu nehmen, auch der Ausflug Tags darauf nach Chinatown wird eine ähnliche Erfahrung. Bis auf einige Tempelähnliche Gebäude, recht charakterlos in Bezug auf ein Chinatown.
Witziges Bild: asiatische Linedance-gruppe
Also weiter in die Orchardstreet. Ich habe zwar nicht wirklich vor was zu kaufen, aber anschauen kann man sich diesen Konsumtempel ja mal wenn alle Welt schon drüber redet. Und ja, es ist gigantisch! Hier findet sich alles was einen Namen in der Modebranche hat und noch viel mehr… Geschäft an Geschäft an Geschäft, auf 2 Straßenseiten über mindestens 6 Kilometer. Kann man sich mal anschauen, braucht man aber auch nicht wirklich 😊.
Abends, zurück im Hostel, gehen wir dann noch gemeinsam was in der Gegend essen, damit Käthe wenigstens nochmal vor die Tür kommt. Danach schauen wir uns am Wahrzeichen der Marina Bay die Generalprobe für das Feuerwerk des Unabhängigkeitstags an. Wir haben mal wieder Glück, zufällig bei so einem Event dabei zu sein. Es ist ein toller Abschluß in Singapur und ein kleiner Wehrmutstropfen für Käthe, die bis auf die morgendlichen Arztbesuche 2 Tage im winzigen Raum im Etagenbett im Hostelzimmer vergammelt.
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Auch am Morgen der Abreise fahren wir nochmal ins Krankenhaus, damit Käthe sich ihren Shot Antibiotika abholen kann. 3 Tage Infusion bzw. Spritze plus zusätzliches Antibiotikum machen sich jetzt bemerkbar. Käthe ist ein wenig angeschlagen. Wir wollen aber vermeiden, in Bangkok oder sonst wo in Thailand ins Krankenhaus zu müssen… das hätte dann das Potential eines kleinen Abenteuers. Hier in Singapur ist die ärztliche Versorgung dahingegen wirklich gut, fast vergleichbar mit einem deutschen Krankenhaus…
Eine neue Erfahrung am Rande: wir melden uns bei Uber an, dem privaten Taxidienst. Unsere erste Uber-Fahrt machen wir auf der Rückfahrt vom Hostel zum Flughafen. Das kostet gegenüber den offiziellen Taxen nur die Hälfte und wir erwischen einen richtig netten Fahrer der uns noch viel über Singapur erzählen kann. So kauft Singapur beispielsweise Sand in Indonesien ein, um Land aufzuschütten. So ist Singapur, eigentlich eine Insel, in den letzten 10 Jahren um fast 1/5 gewachsen. Das geht wohl auch noch ein paar Jahre so weiter, bis sie die Seegrenzen der Nachbarländer erreicht haben 😃. Singapur kann es sich leisten, es ist eines der reichsten Länder der Welt und DER Finanz- und Handelsplatz in Asien. Dementsprechend viele Banken und Firmen haben sich hier samt tausenden Mitarbeitern angesiedelt und lassen die Grundstückspreise in die Höhe steigen.
Auf dem Weg zum Flughafen haben wir nochmal die Gelegenheit einen Blick auf diese tolle, geordnete und saubere Stadt zu werfen. Wir beschliessen, dass wir hier sicher nicht das letzte Mal gewesen sind… schon alleine weil Käthe die Stadt auch nochmal sehen will.
Nun wartet erstmal Bangkok auf uns… wir haben nun auf dem Flug 2 Stunden Zeit, um unsere Erwartungen ein wenig zu justieren 😃.
Mayo Petersburg 27. August 2017
Wie schön wieder regelmäßig von euch zu lesen ! Wieso ist aber bei den Fotos kein Bild von Käthes Füßen bei?
weltreiseonline 27. August 2017 — Autor der Seiten
Naja, weil ihr Gesicht viel fotogener ist… und außerdem sind Selfies mit Füßen immer recht umständlich