Von Phnom Penh erreichen wir Saigon oder Ho-Chi-Minh Stadt, wie man sie heute nennt, in lockeren 6 Stunden Fahrt mit dem Bus.

Das passiert, wenn einem keiner Bescheid sagt.
Im Hotel atmen wir erstmal auf, denn nach der letzten Ruine in Phnom Phen ziehen wir jetzt in ein schönes, helles und vor allem sauberes Zimmer. Wir fühlen uns direkt pudelwohl! Unser Hotel liegt zudem mitten im Zentrum, in einer kleinen ruhigen Seitenstraße, richtig cool. Franks Augen sprechen Bände „so sieht das aus, wenn ich das Hotel aussuche…“ 😉🙄. Käthe dreht nur die Augen 😄.
Nach dem Check in drehen wir auch gleich schon die erste Runde und gewinnen einen ersten Eindruck von dieser aufregenden Millionenstadt.

Jubel–Trubel–Heiterkeit…
Hier in Vietnam und speziell in Ho chi Ming Stadt ist es unserem ersten Eindruck nach noch trubeliger als in Thailand und Kambodscha. Das ist nicht unbedingt negativ gemeint, da es sich hier um ein gut organisiertes Chaos zu handeln scheint.
Auch das Essen hier ist im Vergleich zu Thailand und Kambodscha, wieder ganz anders und auch zum Glück nicht mehr so scharf.
Hier gibt es viele leckere Suppen und viel frisches Gemüse. Deswegen zieht es uns erstmal in ein kleines vietnamesisches Straßenrestaurant. Schon spektakulär wie sich hier 10 Angestellte, in einem Raum der nicht größer ist als eine Kiosk in Deutschland, drängen und es schaffen sich beim kochen nicht auf die Füße zu treten 😄.
Wir finden super Lokalitäten in unserer direkten Nachbarschaft und haben bald unseren eigenen Kaffeelieferanten ausgekundschaftet!
Der Kaffee in Thailand und Kambodscha war fürchterlich. Endlich, endlich…haben wir an einem kleinen Straßenstand in unserer Nebenstraße völlig unerwartet richtig guten Kaffee gefunden. Nach dem ersten Shot (In Vietnam trinkt man Kaffee kurz, wie Espresso. ) rasen wir aufgezogen wie die Duracell-Häschen zu Fuß durch ganz Saigon. Innerhalb eines Tages sind wir abhängig und stehen die nächsten Tage pünktlich zum Frühstück auf der Matte und geben eine Bestellung auf. Für die Zeit nach Saigon sichern wir uns gleich einen ganzen Beutel frisch gemahlenen Kaffee und ein vietnamesisches Kaffeegeschirr. Unser Kaffee wird in den nächsten Tagen frisch aus den vietnamesischen Hochland geliefert…für so wenig Geld!
Das soll aber nicht unsere einzige tolle kulinarische Erfahrung bleiben in Saigon, denn als nächstes widmen wir uns den berühmten vietnamesischen Suppen… sooo lecker, frische Kräuter in frischer Rinderbrühe, fantastisch! Die Suppen in allen Farben und mit allem möglichen Inhalt werden hier von den Einheimischen den ganzen Tag über gegessen. Wir müssen aber generell sagen, dass wir hier in Vietnam fast nur kulinarische Hochgenüsse erleben.
In Saigon erkunden wir außer dem Markt noch die Oper, die alte Post und die Notre-Dam Kathedrale, den alten Präsidentenpalast und das Vietnam–Kriegsmuseum. Als Fussgänger hat man es, wie wir merken, nicht ganz so leicht. In Vietnam ist DAS Fortbewegungsmittel Nummer 1, der Motorroller. Und so sind auf den Straßen also zig tausend Roller, gemischt mit Autos in einem wahnsinnigen Kuddelmuddel unterwegs! Die Straßenverkehrsordnung ist dagegen recht simpel: ständig hupen um auf sich aufmerksam zu machen und es gilt die Macht des Stärkeren. Ampeln, Verkehsschilder und Linien auf der Straße sind nur zur Zierde und nette Bemalung.
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Wir haben ein echt lustiges Erlebnis, als wir völlig ratlos am Straßenrand stehen und nicht wissen wie wir durch den nicht abreißenden Verkehrsstrom auf die andere Seite kommen sollen. Keine Ampel oder Fußgängerüberweg weit und breit! Da springt uns ein vietnamesischer „Moses“ zur Seite… Mit ausgestreckten Armen wirft er sich mutig für uns in den Verkehr und teilt das Meer aus Fahrzeugen vor unseren Augen… Hallelujah! Wie in der Entenparade folgen wir dem aufgeregt winkendem vietnamesischen Moses und überleben dieses wahnwitzige Verkehrsabenteuer. GRANDIOS. Er bekommt sich vor Freude nicht mehr ein den doofen Touris über die Straße geholfen zu haben… eine lustige Erfahrung, so scheint es, für uns alle…

Unsere Reiseroute der letzten 3 Wochen.
Nach 3 Tagen in Saigon müssen wir dann auch schon weiter. Wir haben für Vietnam leider nur 15 Tage, da man für einen längeren Aufenthalt in Vietnam ein Visum benötigt.
Deshalb bleiben uns für unsere Stationen in Vietnam nur jeweils ein paar Tage. Weiter gehts Richtung Mittelvietnam, nach Hoi An und Hue.
Nachtzug 2 Teil.
Nach unserer guten Erfahrung in Thailand entscheiden wir nach einigen schönen Tagen Saigon mit dem Nachtzug weiter nach Hoi An zu reisen. Das spart uns ein wenig Zeit, da wir am späten Nachmittag in den Zug einsteigen und am nächsten Morgen in der Nähe von Hoi An aussteigen. Außerdem bereiten wir uns so schon ein wenig auf die Transsibirische Eisenbahn vor 😊.
Als wir am Bahnhof ankommen und den Zug sehen, schwant uns schon, dass dieses Nachtzugerlebnis wohl nicht ganz so geschmeidig wird wie in Thailand. Der Zug hat wohl schon etliche Jahre auf dem Buckel und so sieht er auch aus.
Als wir unser Zugabteil betreten wird diese Vorahnung dann auch schnell bestätigt. Allerdings ist es nicht das Alter sondern eher der Zustand des Zuges. So schön geputzt und sauber wie in Thailand war dieser Zug hier wohl schon seit Jahren nicht mehr. Dazu stellen wir fest, dass das „Bettzeug“ im vietnamesischen Zug für gesamt Vietnam, also Hanoi –> Saigon –> Hanoi verwendet wird 😬. Keine Ahnung wieviele Menschen in diesem Bettzeug schon vor uns geschlafen haben… wir ekeln uns etwas…

Am Morgen erstmal nen heissen Kaffee zum auftauen…
Noch dazu kommt, dass das obere Bett, zu dem Frank sich kommentarlos heldenhaft erbarmt, einer Gefriertruhe ähnelt, da es genau unter der Klimaanlage hängt! In der Nacht macht die Klimaanlage im wahrsten Sinne des Wortes einen Eiszapfen aus dem Armen.
Das untere Bett von Käthe ist allerdings nicht viel besser… misstrauisch beobachtet sie wie von Mitreisenden, 2 riesen Tüten einer vietnamesischen Litschi unter das Bett gegenüber gestellt werden… Ein paar Stunden später hält dann die berühmt berüchtigte Ameisenparade Einzug ins Abteil…erwartungsgemäß…🙄 überall Ameisen. In der Nacht wird fies gestochen. Was auch immer da zusticht…wir wissen es nicht…ist vielleicht auch gut so 😬…Ekelhaft!
Wir sind heilfroh, als wir nächsten Morgen in der Nähe von Hoi An aussteigen…sogar ohne Herpes…ob wir wohl schon abgehärtet sind?! Nach diesem Ekeltrip graut es Käthe jetzt doch ein klitze kleines bisschen vor der transsibirischen Eisenbahn…aber vielleicht hatten wir ja auch einfach nur Pech!
Willkommen bei Freunden.

Hände hoch! Das ist eine Überfahrt.
Ein wenig aufregend wird dann nochmal die kurze Fahrt im landestypischen Bus bis nach Hoi An. Ein Klimaanlage gab es glücklicherweise nicht, dafür wurden einfach die Türen offen gelassen 😊.
In Hoi An angekommen, zuckeln wir zwei erstmal vehement „No, thanks“…“No!“…“No, thanks“ an den vietnamesischen Taxifahrern vorbei, zu Fuß zu unserer Unterkunft.
Dabei amüsieren wir uns köstlich über das Angebot eines Vietnamesen uns doch mit einem Motorroller zur Unterkunft zu bringen…gaaaanz günstig natürlich…stellt euch vor…wir zwei..samt den Rucksäcken und dem Fahrer…auf EINEM Motorroller😜…ist klar… Das wäre wohl nicht gut ausgegangen!
Angekommen bei unserer Gastfamilie (um Land und Leute kennenzulernen haben wir uns in einem Homestay eingemietet) werden wir sehr herzlich empfangen, als würden wir nach Hause kommen. Die vietnamesische Herzlichkeit ist außergewöhnlich! Mit Abstand können wir sagen, dass Vietnam das bisher gastfreundlichste Land unserer Weltreise ist. In den Hotels werden wir behandelt wie Könige und bei den Gastfamilien, wie Freunde der Familie. Wirklich unglaublich! Generell wirken die Vietnamesen (zumindest denen den wir begegnen) so zufrieden und ausgeglichen. Sie haben eine ganz fantastische Ausstrahlung, die sich auf uns überträgt. Wir fühlen uns auf Anhieb Wohl.
Hoi An – die Stadt der Lampions und Schneider
Natürlich gehts gleich auf Erkundungstour. In der glühenden Hitze machen wir einen Spaziergang durch die Altstadt. Faszinierend schön sind die alten Häuschen mit den ganzen bunten Lampions, die erst zum Abend so richtig zur Geltung kommen. Wir sind ganz begeistert und staunen vor uns hin!
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Hoi An ist neben den vielen bunten Lampions auch als Stadt der Schneider bekannt. Hier haben vor hunderten von Jahren schon die Schneider der Könige gewohnt und das hat sich bis heute gehalten. In der Innenstadt reiht sich eine Schneiderei an die nächste und alle sind sie sehr gut ausgestattet. Wunderschöne Stoffe, für Anzüge, Kleider, Jacken, Hosen und T-Shirts. Hier gibt es nichts, was man sich nicht auf Mass schneidern lassen kann. Käthe würde am liebsten endlich mal wieder richtig shoppen aber was sollen wir zur Zeit mit den Klamotten 😟?! Nach Hause schicken ist viel zu teuer und der Rucksack ist ja jetzt schon zu schwer…schweren Herzens schlendern wir also nur vorbei und gucken…und gucken… und gucken… 😳
Die nächsten Tage lassen wir uns in Hoi An richtig verwöhnen. Wir bekommen ein Deluxe Frühstück von unserer Gastfamilie, Fahren mit dem Rad zum nahegelegenen Strand, gehen baden, machen Spaziergänge durch die Altstadt, und genießen, vor allem am Abend, die tolle Atmosphäre in der Stadt mit hunderten leuchtenden Lampignons in den Straßen.
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Nach 3 Tagen geht es per Bus weiter nach Hue.
Kaiserstadt Hue & die verbotene Stadt
In Hue konnten wir kein Homestay finden und mussten wieder ein Hotel nehmen. Ein wenig schade, denn wir haben viel über Hoi An und ein wenig über Vietnam gelernt wenn man ein wenig Zeit mit den Einheimisch verbringt… tolle Sache. All das ist aber schnell vergessen, als wir ein kostenloses Upgrade auf ein Luxuszimmer bekommen 😊! Mit Abstand das beste Bett unserer Weltreise! Genuss pur, auch am Frühstücksbüffet. Bei uns kommt in Vietnam richtig Urlaubsstimmung auf 😅.

Sieht lustig aus, hilft aber 😊
Und wie es sich für richtige Touris gehört, kleiden wir uns erstmal ein und kaufen uns vietnamesische Bambushüte 😂… nee, Spaß beiseite, in Hue ist es wahnsinnig heiß und als wir uns auf den Weg zur verbotenen Stadt machen verglühen wir fast in der Sonne. Und die Hüte spenden tatsächlich etwas Schatten auf der Brezel oben drauf 😊. Es gibt aber auch keinen einzigen erleichternden Windzug…
Hue und die verbotene Stadt ist zwar ganz interessant, holt uns aber irgendwie nicht so richtig ab. Wir können es uns nicht so richtig erklären warum?! Diesen Teil der vietnamesischen Geschichte finden wir wenig interessant und ist schnell erzählt: Kaiser, Kaiser, Krieg, Niederlage, niederbrennen der Königsstadt, Auflösung der Monarchie… fertig. Da faszinieren uns alte Burgen in Rheinland Pfalz irgendwie mehr. Kann aber auch an den mittlerweile 7000 Grad Celsius liegen… Trotzdem wahnsinnig toll, dass wir hier sein dürfen, wir schleichen also von Schatten zu Schatten, trinken Bier und genießen die Aussicht.
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In Hue haben wir leider (wegen des tollen Hotels) zum Glück (wegen der 7000 Grad und der eher unaufregenden Geschichte) nur 3 Übernachtungen.
Hanoi, die 1000 jährige Stadt

Auf nach Hogwarts… ääähhh Hanoi
Nach der Erfahrung mit vietnamesischen Nachtzügen, entscheiden wir uns dann doch von Hue nach Hanoi zu fliegen… und so kommen wir in kürzester Zeit (und sogar günstiger!) nach Hanoi weiter. 😊
Wir wohnen auch hier wieder mitten in der Altstadt und werden von Frank‘s Feund Timi sogar am Flughafen abgeholt! Was für ein Service. Die Tage verbringen wir mit Timi und seiner kleinen vietnamesisch-deutschen Familie. Wir kommen so in den Genuss einer privaten Sightseeing Tour auf dem Roller…jahaaa das erste Mal selber Roller fahren in dem vietnamesischen Chaos. Für Timi unseren selbsternannten Stadtführer normal, Frank dagegen altert an dem Tag 5 Jahre… Da kollidieren wir doch glatt einmal für eine Sekunde mit einem Taxifahrer neben uns…ooops zum Glück scheint sowas hier an der Tagesordnung zu sein 😬. Es wird kein großes Aufheben drum gemacht, es wird einfach weitergefahren… für uns ein kleiner Schockmoment! Tja Roller fahren in Vietnam will gelernt sein.
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Ist Hanoi tagsüber schon eine quirlige Stadt, erwacht sie Abends gefühlt ein 2. mal und bekommt mit bunten Lichtern und lauter Musik nochmal ein anderes Gesicht. Neben Einheimischen und Touristen sind hier Menschen allen Alters zu finden. Wir lassen uns 2 Abende dich die engen Gassen treiben und genießen diesen sympathischen Trubel.
Wärend unserer Zeit in Hanoi klappern wir alle Sehenswürdigkeiten ab, stürzen uns Abends in den Trubel der Altstadt rund um unser Hotel und genießen das leckere vietnamesische Essen. Dazu gehört natürlich auch ein Stopp in der berühmten Chicken–Straße, in dem es nur Lokalitäten (Restaurants wäre zu viel des Guten) mit Geflügel in allen Variationen gibt. Un–fass–bar lecker!
Hanoi ist eine wirklich tolle und aufregende Stadt. Das wusste übrigens schon Konfuzius der vor über 800 Jahren an der Universität Hanoi‘s gelehrt hat.
Neben der kulturellen Tour bekommen wir dank Timi‘s Familie auch kulinarisch noch einen Einblick in die lokalen Hanoi‘er Gerichte. Erst typisch vietnamesisch Essen und dann auf 1-??? Bier in die Kneipenstrasse… ein wirklich gelungener Abend mit Timi‘s Familie, der dann allerdings ein wenig ausartet, denn wir kommen seeeeehr spät ins Bett und müssen für unseren Flug nach Hong Kong seeeehr früh und vor allem leicht verkatert wieder raus…ganz fies! Frank nimmt dann auch erstmal völlig verstrahlt den Hotelzimmerschlüssel in seiner Hosentasche bis zum Flughafen mit 😜. Oops! Ist aber nicht schlimm, wir rufen im Hotel an und die holen den Schlüssel beim nächsten Airport Pick-up ab…
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…Ein gelungener Abschied aus Vietnam!
…Käthe verschläft den ganzen Flug nach Hong Kong 😝!